Die Eisfestung der Erde schmilzt – und wir schauen zu!

Mainz, Deutschland – 4. März 2025 – Ganze Küstenstädte versinken im Meer, extreme Wetterlagen werden zur Normalität und die Natur, wie wir sie kennen, gerät aus den Fugen. Klingt wie ein dystopischer Science-Fiction-Film? Leider ist es bittere Realität und es geschieht jetzt, in diesem Moment!

Der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran und hinterlässt besonders in den Polarregionen deutliche Spuren.

Der “World Ocean Review 6” (WOR 6) von 2019 hat die dramatischen Veränderungen in den Polarregionen bereits detailliert prognostiziert:

  1. Die Polarregionen als Epizentrum des Klimawandels
    • Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt aufgrund positiver Rückkopplungen.
    • Meereis, Schneedecke und Permafrost in der Arktis schmelzen rapide, während Gletscher in Alaska, Kanada, Grönland und Norwegen Eis verlieren.
    • In der Antarktis sind die Erwärmungstrends regional unterschiedlich: Während die Westantarktis und die Antarktische Halbinsel stark betroffen sind, gibt es im Zentrum des Kontinents kaum Temperaturveränderungen.
  1. Der beschleunigte Rückzug des Eises
  • 2015 kam es zu einem extremen Wärmeeinbruch in der Arktis, mit Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt mitten im Winter.
  • Der Temperaturanstieg in der Arktis beträgt bis zu 5°C über dem Durchschnitt von 1981-2010.
  • Der massive Rückgang des arktischen Meereises verringert die Reflexion von Sonnenlicht, was die Erwärmung weiter beschleunigt.
  1. Der Einfluss des Menschen: Treibhausgase als Hauptursache
  • Die globale Erwärmung ist menschengemacht, verursacht durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung von Wäldern.
  • Die CO₂-Konzentrationen sind von 277 ppm (1750) auf rund 410 ppm (2017) gestiegen.
  • 93 % der zusätzlichen Wärmeenergie wurden von den Ozeanen aufgenommen, was die Erwärmung der Tiefsee beschleunigt.
  1. Die Erwärmung der Ozeane und ihre Folgen
  • Die Ozeane speichern enorme Mengen an Wärme, was die Klimaveränderungen zunächst verzögert hat.
  • Der Atlantische Ozean transportiert zunehmend wärmeres Wasser in die Arktis, was die Eisbildung weiter hemmt.
  • In der Barentssee zeigt sich eine “Atlantifizierung” – atlantisches Wasser dringt immer weiter nach Norden vor, wodurch sich die Meeresbedingungen fundamental verändern.
  1. Auswirkungen auf Wetter und Klima weltweit
  • Die Erwärmung der Arktis verändert den Jetstream, was extreme Wetterereignisse wie Kältewellen in Nordamerika und Dürren in Europa begünstigt.
  • Wärmere Luft transportiert mehr Feuchtigkeit in die Arktis, was zu mehr Wolkenbildung und verstärktem Regen führt.
  • Der Zerfall des arktischen Polarwirbels kann dazu führen, dass polare Kaltluft bis weit in den Süden vordringt.

Fünf Jahre nach dem WOR 6 stellen wir fest:
Die Prognosen von 2019 haben sich bewahrheitet.
Teils sogar übertroffen.

Die Arktis erwärmt sich weiterhin schneller als der globale Durchschnitt.

Im Jahr 2024 wurde erstmals die globale Durchschnittstemperatur von 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau überschritten, wobei die Arktis besonders betroffen ist. Klimasimulationen deuten darauf hin, dass bereits in wenigen Jahren der erste eisfreie Tag im Nordpolarmeer auftreten könnte

Die Hauptursache für die beobachteten Veränderungen bleibt der menschengemachte Ausstoß von Treibhausgasen. Im Jahr 2022 erreichte die gesamte Treibhausgaskonzentration 523 ppm CO₂-Äquivalente, deutlich über dem Niveau, das für eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C erforderlich wäre .

Die Ozeane absorbieren weiterhin den Großteil der überschüssigen Wärme. Im Jahr 2024 übertraf der Wärmegehalt der Ozeane die Rekordwerte des Vorjahres um weitere 16 Zettajoule, was die zunehmende Erwärmung der Meere verdeutlicht.
Ein Zettajoule (ZJ) entspricht 10^21 Joule – eine unvorstellbar große Energiemenge. Zum Vergleich: Die gesamte Menschheit verbrauchte im Jahr 2022 etwa 0,6 ZJ an Energie. Die Wärmeaufnahme der Ozeane stieg allein im Jahr 2024 um das 26-fache dieser Menge.

Die Arktis erlebt eine dramatische Zunahme von Extremwetterereignissen, die weitreichende Folgen für das Klima und die Ökosysteme der Region haben.

Temperaturrekorde

  • Anfang Februar 2024 sorgten südliche Winde für Temperaturen, die etwa 20 °C über dem langjährigen Durchschnitt lagen. Dies führte zu einem beschleunigten Schmelzen des Meereises und begünstigte Regenfälle in Regionen, in denen üblicherweise Schnee fällt (de).
  • Im März 2023 wurde in der Arktis eine Rekordtemperatur von über 0 °C an mehreren Messstationen verzeichnet, was für die Jahreszeit extrem ungewöhnlich ist.

Polarwirbel-Störungen

  • In den letzten Jahren häufen sich Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h, die großflächige Eisbewegungen und Erosion der Küstenlinien verursachen.
  • Die Destabilisierung des Polarwirbels führt dazu, dass Kaltluftausbrüche aus der Arktis verstärkt nach Europa und Nordamerika gelangen, was extreme Winterstürme und Kälteeinbrüche mit sich bringt.

Veränderte Wetterlagen

  • In den vergangenen Jahrzehnten fiel in der Arktis zunehmend Regen statt Schnee, insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten. Diese Entwicklung beschleunigt das Schmelzen von Gletschern und Permafrostböden.
  • Wärmere Temperaturen führen zu häufigeren und stärkeren Stürmen über dem Nordpolarmeer, die das fragile Ökosystem der Arktis weiter unter Druck setzen.

Die Veränderungen in den Polarregionen haben weitreichende Folgen für das gesamte ökologische Gleichgewicht und damit für unser aller Leben. Besonders dramatisch ist der Anstieg des Meeresspiegels, der durch das Abschmelzen der Eismassen verstärkt wird. Studien zeigen, dass der globale Meeresspiegel bereits um über 20 Zentimeter seit 1880 gestiegen ist, und sich dieser Prozess beschleunigt. Millionen Menschen, die in Küstenregionen leben, sind durch Überschwemmungen und Landverluste akut bedroht. Städte wie Jakarta oder Miami erleben bereits heute regelmäßige Hochwasserereignisse, die massive Umsiedlungen erfordern könnten.

Immer häufiger treten Hitzewellen auf, die mit Temperaturen über 50 °C in einigen Regionen lebensbedrohlich sind. Gleichzeitig nehmen Starkregen und Hurrikane an Intensität zu, da wärmere Luftmassen mehr Feuchtigkeit speichern können. 2023 wurde in den USA eine Rekordzahl von über 30 starken Wirbelstürmen verzeichnet, was die wirtschaftlichen Schäden weiter in die Höhe treibt.

Daneben wird auch die biologische Vielfalt bedroht, da viele Arten durch die rapide Erwärmung ihres Lebensraumes keinen ausreichenden Anpassungszeitraum haben. Betroffen sind auch Eisbären, Robben und Walrosse, die auf stabile Eisflächen angewiesen sind. In wärmeren Regionen leiden Korallenriffe unter den steigenden Meerestemperaturen, was zur großflächigen Korallenbleiche und dem Absterben ganzer Ökosysteme führt. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2050 über 90 % der weltweiten Korallenriffe verloren gehen könnten, falls die Emissionen nicht drastisch reduziert werden.

Auch die Landwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Temperaturanstiege und veränderte Niederschlagsmuster beeinflussen die Anbauzyklen und Erträge vieler Nutzpflanzen. Besonders betroffen sind Regionen in Afrika und Südasien, wo Millionen von Menschen auf eine stabile Nahrungsmittelproduktion angewiesen sind. So sank die Weizenernte in Indien 2023 durch eine extreme Hitzewelle um über 10 %, was nicht nur die Versorgung im Land, sondern auch den globalen Getreidehandel beeinträchtigte.

Darüber hinaus birgt der Klimawandel erhebliche Gesundheitsrisiken. Steigende Temperaturen begünstigen die Ausbreitung tropischer Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber in gemäßigte Breiten. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko hitzebedingter Todesfälle, insbesondere in Großstädten, die als „Hitzeinseln“ wirken. Laut einer WHO-Studie könnten bis 2050 jährlich zusätzlich 250.000 Menschen an den direkten Folgen des Klimawandels sterben, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Die Herausforderungen des Klimawandels sind groß.
Doch die Möglichkeiten, aktiv dagegen vorzugehen, sind ebenso zahlreich.
Sie bieten eine echte Chance auf eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft.

Wir müssen jetzt entschlossen handeln.

Ein schneller Umstieg auf erneuerbare Energien reduziert Treibhausgasemissionen und macht uns unabhängig von fossilen Brennstoffen.

Um die Pariser Klimaziele konsequent umzusetzen, brauchen wir eine starke internationale Kooperation. Gleichzeitig durch Aufforstung und den Schutz von Ökosystemen die Natur als wertvollen CO₂-Speicher stärken und die Artenvielfalt bewahren. Gezielte Anpassungsstrategien helfen uns dabei, Städte widerstandsfähiger zu machen, Küstenregionen zu schützen und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
Jeder Einzelne kann dabei eine wichtige Rolle spielen.
Sei es durch bewussten Konsum, Energieeinsparung oder klimafreundliche Mobilität.
Jeder Schritt zählt.
Jetzt ist der richtige Moment, um mit Zuversicht die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen.

Quellen:

https://worldoceanreview.com/wp-content/downloads/wor6/WOR6_de_Kapitel_3.pdf

State of the Climate 2024

Ozeane sind heißer als je zuvor gemessen – Temperaturen der Meere und der Luft erreichen 2024 erneut Rekordwerte – scinexx.de

https://vwi.org/2024/03/energieverbrauch-weltweit-auf-neuem-rekordniveau/?utm_source

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/zu-erwartende-klimaaenderungen-bis-2100

https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/climate-change-and-health

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